100 Prozent Hochstädter Äpfel im gerippten Glas
Vogelzwitschern. Der Wind streicht raschelnd durch die Bäume, und im Gerippten schimmert goldgelb der Apfelwein. Ein Bild wie aus dem Paradies.
Weil paradiesische Orte eine magische Anziehungskraft ausüben, war das Vereinsgelände des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Hochstadt am vergangenen Wochenende gut besucht. Zahlreich waren die Maintaler gekommen, um das Apfelweinfest zu feiern und das Stöffche höchstpersönlich einem Geschmackstest zu unterziehen.
Passend zum hessischen Nationalgetränk servierten die Mitglieder des OGV ihren Gästen herzhaften Handkäs‘, frisch gegrillte Steaks, deftige Bratwurst und Schmalzbrot. Da störte es die Besucher denn auch nicht weiter, dass der Samstag etwas herbstlich daherkam. Getreu dem Motto „Es gibt kein unpassendes Wetter; es gibt nur unpassende Kleidung“, packten sich die Gäste einfach etwas wärmer ein. Der Sonntag sorgte dann mit Sonnenschein und einer Kuchenauswahl, die sich sehen lassen konnte, für einen perfekten Abschluss.
Es sind die idyllische Lage des Versuchsgartens, die beschauliche Atmosphäre und natürlich der Apfelwein, die jährlich Garant für den guten Erfolg des Festes sind. „Unser Apfelwein besteht zu 100 Prozent aus Hochstädter Obst“, unterstreicht Vorstandsmitglied Armin Schubert. Die Äpfel stammen aus den beiden Versuchsgärten des Vereins sowie zwei Grundstücken an der Weidenkaute. „Außerdem haben wir von einem Vereinsmitglied die Erlaubnis, dessen Äpfel auf der Hochstädter Streuobstwiese zu ernten“, fügt Schubert hinzu. So kommt jährlich ein ansehnlicher Ertrag zusammen, der die Grundlage für den Apfelwein bildet. 1100 Liter konnten im vergangenen Jahr gekeltert werden. Dass die Ernte in diesem Jahr ähnlich gut ausfällt, bezweifelt Armin Schubert. „Die Äpfel sehen zwar gut aus, aber sie sind nicht so saftig, weil ihnen in der Wachstumsphase die Feuchtigkeit fehlte. Frühjahr und Frühsommer waren einfach viel zu trocken“, erzählt er.
Bevor die Freunde des Appelwois jetzt aber in Sorge um das Apfelweinfest im kommenden Jahr geraten, beruhigt Armin Schubert. „Bei uns bleibt der Apfelwein auf dem Fass stehen. Dadurch haben wir einen Überhang aus dem Vorjahr als Reserve“ erklärt er. Wie es tatsächlich um die Qualität der diesjährigen Ernte bestellt ist, wird sich beim Kelterfest zeigen, dass der Verein am 3. Oktober auf seiner Anlage am Grohschlaghohl feiert. Mit einer Spindelkelter aus dem Jahr 1913 werden die Äpfel dann in Handarbeit gepresst. „Den frischen Süßen können die Besucher direkt testen“, lädt Schubert ein.
Bevor der neue Jahrgang gekeltert wird, steht aber noch eine weitere Veranstaltung auf der Versuchsanlage an: Der Herbstschnittkurs, der am Sonntag, 6. September, stattfindet. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.